AGATHONs Investment Zyklus: Der Boom ist vorbei - USA auf dem Weg in die Stagflation
Populismus, steigende Staatsverschuldung und Inflation führen die USA spätestens ab dem zweiten Quartal 2025 aus der Boom-Phase in eine Stagflation-Phase.

Die Vermögenspreise wurden in den letzten Jahrzehnten durch extreme Geldpolitik wie quantitative Lockerungen und Nullzinsen getrieben. Dies hat sich seit dem Jahr 2020 grundlegend geändert. Der Krieg in der Ukraine und die Fiskalpolitischen Übertreibungen haben den Bullenmarkt bei den Anleihen beendet.
Bis zum Ende des ersten Quartals 2025, erwarten wir bedingt durch einen hohen Lageraufbau und einer gewissen Trump-Wirtschaftseuphorie ein hohes US BIP-Wachstum. Ab dem zweiten Quartal 2025 gehen wir aufgrund von fallenden Gewinnen bei den Unternehmen, einer geringen Sparquote und hohen Kreditschulden bei den Konsumenten von einem Abschwung der amerikanischen Wirtschaft in die Stagflation aus.
US-Inflation
Die Verbraucherpreise lagen zu Beginn der Globalisierung bei 5 %. Infolge der Globalisierung reduzierten sie sich auf 2 %. Durch den wiederauflebenden Protektionismus gehen wir von einer zweiten Inflationswelle in Richtung 5 % aus. Weitere Zinssenkungen der FED in 2025 erwarten wir nicht.
Die wachsende Staatsverschuldung und die dadurch immer weiter steigenden Refinanzierungskosten sind für 2025 das größte Problem für die Märkte. Die FED kann nur die kurzfristigen Zinsen bestimmen. Um die Refinanzierungszinsen im langfristigen Bereich zu senken, müsste sie die Geldmenge M2 weiter erhöhen und langfristige 10-jährige US-Staatsanleihen kaufen.
Für die FED war bis jetzt eine Erhöhung der Geldmenge immer die Lösung aller Probleme. Aber was würde passieren, wenn die Renditen der 10-jährigen US-Anleihen aufgrund einer höheren Inflationserwartung immer höher steigen? Die FED müsste dann, wenn sie ihren Hauptauftrag, nämlich die Stabilität des Bankensektors weiter garantieren will, Liquidität durch eine Erhöhung der Zinsen absaugen. Damit würde sie ihre Glaubwürdigkeit in der Bekämpfung der Inflation untermauern. Den Anleihenmarkt würde sie retten, aber den Aktienmarkt zum Einsturz bringen.
2023 geriet das US-Bankensystem schon bei 4 % in der 10-jährigen US-Anleihe ins Wanken. Aktuell sind wir bei der 10-jährigen US-Staatsanleihe bei 4,54 %. Die steigenden Finanzierungskosten lasten zunehmend auf dem Regionalbankensektor, auf Unternehmen und Kreditnehmern. Die 10-jährige US-Staatsanleihe gilt als Fundament des globalen Finanzsystems. Wenn sie fällt, erfolgen Abschreibungen. Hoch verschuldete Unternehmen, Versicherungen und Banken werden ohne entsprechende Eigenkapitalleistungen in Schieflage geraten.
US-Aktien
In den vergangenen Jahrzehnten stiegen Aktien nur, wenn die FED gemäßigte Geldpolitik betrieb. Bei einer restriktiven Geldpolitik fielen die Aktien.Der Aktienmarkt lebt aktuell noch in der Goldlöckchen Illusion. Hohe Lohnforderungen, steigende Erzeugerpreise können nicht auf den Konsumenten überwälzt werden. Höhere Finanzierungskosten führen ab dem zweiten Quartal 2025 zu sinkenden Gewinnen, Zahlungsausfällen bei Verbrauchern und einer Bankenkrise wie 2023. Infolgedessen erwarten wir spätestens ab dem zweiten Quartal 2025 fallende Kurse bei Aktien und Kryptowährungen in Europa und den USA.
(Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.)