Das Ende des Goldlöckchens

  • AGATHON CAPITAL

Das Goldlöckchen ist ein Szenario an den Börsen, bei dem wir einen perfekten Markt mit niedrigen Zinsen, stabilem Wirtschaftswachstum und niedriger Inflation haben. Kurzum: Das perfekte Umfeld. Anleger müssen sich nahezu keine Gedanken machen, wie sie investieren.

Dieses Goldlöckchen-Szenario finden Anleger scheinbar aktuell vor – wie beispielsweise auch während der Corona-Krise. Die Marktteilnehmer änderten ihre optimistische Einstellung zu den Märkten erst, als es zu spät war. Sogar im Februar 2020, als die Corona-Fallzahlen explodierten, stiegen die Märkte weiter. Der blinde Optimismus und die Ausgelassenheit waren damals wie heute die Grundeinstellung an den Märkten: Anders sind die aktuellen Höchststände an den Kapitalmärkten in den USA und Europa nicht zu erklären. Der Unterschied zur Corona-Krise: Damals hatten wir keinen Inflationsdruck und keine explodierende Staatsverschuldung sowie eine FED, die die Aktienmärkte jahrzehntelang durch ihre Nullzinspolitik in immer höhere Sphären brachte.

Aktuell haben wir also das gleiche Goldlöckchen-Szenario wie vor fünf Jahren - die Devise ist: Es wird schon nicht so schlimm kommen. Trump zieht seine Drohungen am Ende eh nicht durch und die FED wird es schon richten. Aber gerade den US-Präsidenten sollten wir nicht unterschätzen. Bei starker Provokation wird er es allen beweisen wollen und könnte seine überzogenen Drohungen in die Tat umsetzen.

Fakt ist: Aktuell ist nichts im Handelskrieg gelöst und die Staatsschulden werden in den USA und Europa massiv nach oben gebracht. Wenn sich die Lager in den USA im Laufe des Monats leeren und Waren zu höheren Preisen nachbestellt werden müssen, wird dies die Inflation massiv in die Höhe treiben. Der „überraschende“ Schock wird dann so groß sein, dass wieder Markteilnehmer das sinkende Schiff verlassen wollen.

Keine Änderung in Sicht
Der Markt in den USA setzt weiter auf eine Zinssenkung, aber die wird - wie wir schon im März dieses Jahres erwähnt haben - nicht kommen, da unserer Meinung nach die Inflation in den USA durch die Zölle in der zweiten Jahreshälfte 2025 massiv ansteigen wird.

Die USA und Europa könnten anfangen ihre Staatsverschuldung zu inflationieren, da dies die einzige Möglichkeit ist, diese zu verringern. Die Folge: Ein negativer Realzins verbunden mit massiven Verkäufen an den Rentenmärkten, sowohl in den USA als auch in Europa.

Wir bleiben daher derzeit bei unserer Meinung der Stagflation in den USA, sowie einem sehr schwachen S&P 500 für das zweite Halbjahr 2025 und das Jahr 2026. Für Europa sehen wir aufgrund der starken fiskalpolitischen Expansion ein moderates Wirtschaftswachstum, aber mit ebenfalls steigender Inflation und einem Anziehen der langfristigen Zinsen.

Mögliche Investmentlösungen für Kapitalanleger könnten Rentenmärkte mit kurzen Laufzeiten sein, sowie der Ausbau des Rentenanteils im Bereich Global Fixed Income in Ländern mit geringer Verschuldung, stabilen Währungen und hohem Wirtschaftswachstum. Auch Private Equity und Infrastruktur-Investments mit einem starken Fokus auf Europa bieten eine interessante Alternative.

In jedem Fall gilt: Sollte der Zug der wachsenden Verschuldung nicht mehr aufzuhalten sein, wird das Goldlöckchen zeitnah vom Bären gefressen. 

 

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(Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.)

 

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